Dreieinhalb Wochen nach dem Verschwinden der 23-jährigen Liesa Schulte aus Werl hat die Polizei den Ex-Freund der Frau festgenommen. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Die Suche nach der Frau geht unterdessen weiter.
Bild 1 vergrößern+Die Dortmunder Mordkommission nahm den 24 Jahre alten ehemaligen Lebensgefährten der vermissten Liesa Schulte am Donnerstag (10.05.2012) in Essen fest. Dabei kamen auch Spezialeinsatzkräfte zum Einsatz, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Der Mann steht unter dem dringenden Verdacht, die Frau getötet zu haben. Er wurde dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Mordes erließ.
Mietwagen des Mannes wird untersucht
Die Polizei hatte den 24-Jährigen bereits direkt nach dem Verschwinden der jungen Frau kurzzeitig festgenommen. Nach der Vernehmung war er aber wieder freigelassen worden. Dennoch sei er weiter als Beschuldigter geführt worden, sagte die zuständige Staatsanwältin Sandra Müller-Steinhauer. Nun habe man seine Aussagen in maßgeblichen Punkten widerlegen können, so die Staatsanwältin weiter. Außerdem gebe es gewichtige Hinweise, die darauf schließen lassen, dass die 23-Jährige tot sei. Im Rahmen der Ermittlungen wurde ein Mietwagen sichergestellt, der von dem Tatverdächtigen benutzt worden war. Mit diesem Wagen soll der Verdächtige in der Nacht des Verschwindens der Frau zwischen Werl und Essen unterwegs gewesen sein. Die Polizei sucht dafür nach Zeugen. Weitere Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt.
Bereits am Mittwoch war in Essen der 22-jährige Bruder des Mannes festgenommen worden. Ihm wurden Beihilfe und Mittäterschaft vorgeworfen, allerdings habe sich der Verdacht nicht bestätigt, sagte die Staatsanwältin. Der Mann befindet sich wieder auf freiem Fuß.
Belohnung von 30.000 Euro
Liesa Schulte wird seit der Nacht vom 16. auf den 17. April 2012 vermisst. Ihr Auto wurde in der Nähe einer Autobahnauffahrt gefunden, von ihr selbst fehlt seitdem jede Spur. Familie, Freunde und Bekannte haben eine Belohnung von 30.000 Euro für Hinweise zum Aufenthaltsort ausgelobt.